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Fliesen verfugen: So gelingt es ohne Makel

Fliesen verfugen: So gelingt es ohne Makel

Wer ein Haus baut oder renoviert, der wird wohl nicht drum herum kommen Fliesen zu verfugen. Besonders in Bad, Küche und Flur ist der Einsatz von Fliesen besonders beliebt. Die gute Nachricht: Fliesen verfugen ist nicht schwer und mit ein paar einfachen Schritten kann jeder es lernen. Das heißt, Du musst nicht unbedingt teure Handwerker für diese Aufgabe anheuern. Es ist aber wichtig, dass Du die richtigen Werkzeuge und Materialien verwendest, damit das Ergebnis gut aussieht und lange hält. Wir zeigen Dir Schritt für Schritt, worauf Du dabei achten musst.

Fliesenfugen schützen vor Feuchtigkeit

Das Verfugen von Fliesen ist wichtig, weil Du so Risse und Fugen zwischen den Fliesen ausfüllen kannst. Die Fugen dichten die Zwischenräume ab und verhindern, dass Schmutz und Feuchtigkeit in die Fugen eindringen. Fugenmörtel beeinflusst zudem die ästhetische Gestaltung eines Raumes mit Fliesen. Mit ihm kannst Du einen harmonischen Look erzielen, indem Du damit kontrastierende oder abgestimmte Farben und Muster schaffst.

Material und Werkzeug zum Fliesen verfugen

Fliesen verfugen musst Du, wenn Du Fliesen ganz neu an den Wänden oder auf dem Boden eines Raumes verlegen möchtest, oder wenn du schimmlige, rissige Fugen ersetzen möchtest. Bevor Du aber mit dem Verfugen loslegen kannst, brauchst Du erstmal das richtige Werkzeug und die notwendigen Materialien.

Um alte Fugen zu ersetzen, kannst Du sie entweder auskratzen oder ausfräsen. Mithilfe eines Fugenkratzers kannst Du kleinere Flächen von den alten Fugen befreien. Wenn es aber um einen ganzen Raum geht, ist ein Multifunktionswerkzeug mit Fräse empfehlenswert, mit der Du deutlich effizienter und schneller arbeiten kannst.

Die Fugenmasse sollte auf die ausgewählten Fliesen abgestimmt sein. Was für Fliesen werden verlegt? Wie groß ist die Fugenbreite? Wie flexibel müssen die Fugen sein und wie schnell sollen sie erhärten? Um die richtige Fugenmasse auszuwählen, solltest Du bei den Produkten auf die Herstellerangaben achten. Bei der farblichen Gestaltung hast Du vor allem bei schmalen Fugen eine große Auswahl. Dennoch sind bei Bodenfliesen eher dunklere Farben ratsam, während Du bei Wandfliesen eine optisch passende Farbe auswählen solltest. 

Als Hilfsmittel benötigst Du Kreppband, Abdeckfolie, Handschuhe, Hammer und Meißel, sowie ein Cutter-Messer. Zum Reinigen der Fliesen und der Fugen solltest Du einen Schwamm und einen trockenen Lappen bereitlegen. Besonders beim Entfernen alter Fugen erwartet Dich eine staubige Angelegenheit, weshalb Du ebenfalls eine Staubschutzmaske und einen Staubsauger benötigst.

Die richtige Fugenbreite bestimmen

Wenn Du Fliesen ganz neu verlegst, startest Du mit den Wandfliesen und kümmerst Dich anschließend um die Bodenfliesen. Verlege und verfuge die Fliesen sorgfältig und achte auf die richtige Fugenbreite, die von der Größe der Fliesen abhängt. Damit die Fugen gleichmäßig werden, kannst Du Fugenkreuze verwenden. 

  • Mosaikfliesen sind recht klein und dehnen sich bei Temperaturschwankungen nicht so sehr aus. Hier reicht eine Fugenbreite von 2 mm aus.
  • Plane bei Standardfliesen Fugen mit einer Breite von 5 bis 10 mm ein.
  • Große Fliesen, deren Kanten länger als 1 m sind, benötigen rund 2 cm breite Fugen.
  • Natursteinfliesen sind unregelmäßiger als die anderen Fliesenarten. Du kannst sie mit einer Fugenbreite von 2 bis 4 mm verfugen.

Fliesen verfugen: Schritt für Schritt

  1. Zuerst musst Du die alten Fliesen komplett entfernen oder lediglich die alten Fliesenfugen mit einem Fugenschneider vorbereiten. Bei letzterem geht man wie folgt vor: Als Erstes wird eine Ecke des Raumes ausgewählt und eine Fuge auf ca. 2-3 cm Tiefe ausgekratzt. Dies dient als Orientierungspunkt für die restlichen Fugen. Dann werden die restlichen Fugen mit dem Fugenschneider nachgezogen.
  2. Anschließend wird der gesamte Bereich gereinigt, um die Fliesen und die Fugen vor dem Verfugen sauber zu machen. Es ist wichtig, dass die Fliesen vor dem Verfugen absolut sauber sind. Mörtel-, Fliesenkleber- oder Silikonreste könnten die Haltbarkeit der neuen Fugen beeinträchtigen. Entferne grobe Reste mit einem Staubsauger und nutze eine Cutter, um überschüssige Silikonreste zu entfernen. Dazu kannst Du ebenfalls einen Fett- und Silikonreiniger einsetzen.
  3. Im nächsten Schritt rührst Du den Fugenmörtel an. Folge dazu den Anweisungen auf der Verpackung. Dabei unterstützt Dich eine Bohrmaschine mit Rührquirlaufsatz, die aber nicht zu hoch eingestellt werden darf, weil sonst zu viel Luft in die Masse gerührt wird. 
  4. Nun wird die Fugenmasse auf die Fugen aufgetragen. Dafür gibt es spezielle Fugenkellen in unterschiedlichen Größen. Die Masse wird auf dem Fugbrett verstrichen und in die Fugen gebracht. Während Du an Wänden eine Traufel verwenden solltest, kannst Du die Masse am Boden direkt auf die Fliesen schütten.
  5. Abschließend kannst Du die Fugen abwischen. Lass der Masse aber etwas Zeit, um anzutrocknen. Den richtigen Zeitpunkt erkennst Du, wenn die Fugen matt erscheinen. Wische dazu diagonal und immer in eine Richtung mit einem Schwamm über die Fliesen und Fugen.

FAQ zu Fliesen verfugen

Wie lange muss Fugenmörtel anziehen?

Nach dem Du Deine Fliesen verfugt hast, muss der Fugenmörtel mindestens 12 Stunden, aber in der Regel 24 Stunden anziehen, bevor er vollständig ausgehärtet ist. Überschüssigen Mörtel solltest Du aber bereits entfernen, bevor der Fugenmörtel komplett ausgehärtet ist.

Was ist beim Verfugen zu beachten?

Beim Verfugen von Fliesen sollte zunächst darauf geachtet werden, dass die Fugenbreite korrekt ist. Diese richtet sich in der Regel nach dem Format der verwendeten Fliese. Anschließend wird der Fugenmörtel eingearbeitet. Sobald der gesamte Fugenraum ausgefüllt ist, wird der Mörtel mit einem Schwamm abgewischt und das überschüssige Material entfernt. Abschließend muss der Mörtel ausreichend trocknen, bevor die Fliesen belastet werden dürfen.

Wann darf man nach dem Verfugen putzen?

Man kann nach dem Fliesen verfugen putzen, sobald die Fugenmasse trocken und fest ist.

Quellen

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