Sei es, dass einem das Laufen schwer fällt oder unmöglich ist – sei es, dass man schwere Einkäufe sicher und komfortabel nach oben transportieren möchte: Es gibt viele gute Gründe, im Hinblick auf die Nutzung der Treppe über die zusätzliche Installation eines Lifts oder Aufzugs nachzudenken. Wichtig ist es, sich rechtzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen. Denn dadurch gewinnt man mehr Zeit, sich über seine eigenen Bedürfnisse klar zu werden und durch das Einholen mehrerer Angebote und das Abklären der Finanzierung das individuell zu einem passende Modell zu finden.
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Beim Sitz-Treppenlift handelt es sich um eine besonders bekannte Variante
Er gehört zweifelsfrei zu den bekanntesten und beliebtesten Lift-Varianten, wenn es um den Einbau in Privathäusern und -wohnungen geht. Wie es die Bezeichnung bereits verrät, handelt es sich im weitesten Sinne um einen an der Treppe angebrachten Sitz, der an einer Schiene befestigt ist und nach oben beziehungsweise unten gefahren werden kann. Zusätzlich praktisch: Es ist ebenfalls möglich, einen Treppenlift außen am Haus – beispielsweise auf der Treppe von der Terrasse in den Garten – anzubringen. Ein entsprechender Lift zeichnet sich dadurch aus, dass er aus robusten, rostfreien und wetterfesten Materialien angefertigt wird, mit einem Sicherheitsschloss gegen unbefugte Benutzung gesichert und bei Regenfällen mit einer Schutzhülle versehen werden kann.
So oder so zeichnen sich zuverlässige Sitz-Treppenlifte durch die folgenden Merkmale aus:
- einfache Bedienung
- Möglichkeit, sich festzuhalten
- Gurt, der verhindert, dass der Fahrgast im Notfall vom Sitz rutscht
- Akkubetrieb für die sichere Weiterfahrt bei Stromausfällen
- Quetschschutz (sodass der Lift anhält, wenn er ein Hindernis berührt)
- Notstopp-Knopf / Totmann-Steuerung
- abschließbar (Sicherung gegen unbefugte Nutzung, v.a. durch Kinder – relevant bei Fragen der Haftung beim Missbrauch durch Unbefugte)
Doch natürlich ist der Sitz-Treppenlift nicht die eigene Möglichkeit, eine Treppe in oder vor den eigenen vier Wänden zu überbrücken. Es bestehen noch weitere Optionen, um die es nun im Folgenden etwas genauer gehen soll.
Alternativen zum Sitz-Treppenlift, die vorwiegend im Innenraum genutzt werden
Der Stehlift ist ideal für Menschen, denen das Hinsetzen und Aufstehen schwerfällt, die ansonsten aber noch ziemlich mobil sind und sich daher gerne im Stehen nach unten oder oben fahren lassen wollen. Er besteht aus einer kleinen Plattform, die an einem Schienensystem bewegt wird, und auf die man sich stellen kann. Gleichzeitig sorgen ein hüfthoher Sicherheitsbügel und Armlehnen für die notwendige Sicherheit. Da er bei Bedarf einklappbar ist, erweist er sich als sehr platzsparend.
Ein Plattformlift ähnelt wiederum dem Sitzlift. Allerdings ist seine Plattform größer, was jeweils 1 m² Freifläche am Start- und am Endpunkt des Liftsystems notwendig werden lässt. Wer also beim Holztreppe-Renovieren darüber nachdenkt, ein solches Modell zu installieren, sollte diese Bereiche unbedingt genauer ausmessen. Dafür ermöglicht der Plattformlift einen Transport von bis zu 300 Kilogramm Gewicht und die Mitnahme von Rollatoren, Rollstühlen, Infusionsständern, Sauerstoffgeräten oder weiterem Pflege-Zubehör.
Hublifte, Home-Lifte und Aufzüge für den Innen und Außenbereich
Der Hublift ist im engeren Sinne kein Treppenlift, da er ohne Schienen funktioniert und parallel zur Treppe montiert wird. Von daher erfolgt die Bewegung des Lifts senkrecht zur Treppe und nicht wie bei anderen Treppenschrägaufzügen entlang von dieser. Dennoch kommt auch er zum Überbrücken von Stufen im Innen- und Außenbereich in frage und kann sowohl mit Rollstühlen als auch als Lastenaufzug zum Einsatz kommen. Die dabei überbrückten Höhen betragen in der Regel etwa 1,80 Meter, teilweise sind aber auch bis zu 3,0 Meter machbar.
Beim Home-Lift handelt es sich um eine kleine Aufzugvariante, die sich dank ihrer Fahrgeschwindigkeit (höchstens 0,15 Meter pro Sekunde) an der Maschinen- statt an der Aufzugsrichtlinie orientiert, was das Erteilen einer Genehmigung vereinfacht. Zudem lassen sich die für bis zu zwei Fahrgäste geeigneten Modelle mit einer Tragfähigkeit von bis zu 500 Kilogramm unkomplizierter installieren. Zudem kann zwischen einer schachtfreien oder rollstuhltauglichen Schacht-Bauweise gewählt werden.
Ein klassischer Aufzug wird meistens mit einem Außenaufzug, da in Innenräumen meistens Home-Lifte installiert werden. Wesentlich zu wissen: Sollte ein Aufzug im Außenbereich angebracht werden, muss im Vorfeld immer eine Baugenehmigung eingeholt worden sein. Das gilt selbst bei Förderhöhen, die weniger als drei Meter betragen. Der Aufzug wird meistens bei mehr als 1, 80 Metern Förderhöhe eingesetzt, hat in der Regel zumindest zwei feste Zugangsstellen und eine Kabine und kann sowohl mit als auch ohne Schacht geliefert werden.
Weitere Möglichkeiten, um die Treppe zu ersetzen oder zu bewältigen
Die Rollstuhlrampe ist dann von Interesse, wenn sich Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer die Mobilität in ihren eigenen vier Wänden erhalten möchten und die Steigungswinkel der Treppe nicht mehr als 3,5° oder 6° (in öffentlichen Gebäuden, dann ohne Quergefälle und gemäß der DIN 18040 Barrierefreies Bauen) betragen. Wer hingegen die Treppen selbstständig zu Fuß, aber mit Absicherung bewältigen möchte, kann bei geraden Innenraum-Treppen mit einem Steigungswinkel von 28° bis 53° auch zu einem Stairwalker greifen. Er trägt zum eigenständigen Laufen und Training der Beinmuskulatur bei, kann aber wie gesagt nicht an kurvigen Treppen installiert werden.